Die Gründung

 

Am 2. Juni 1962 trafen sich im Gasthaus zur Sonne in Rheinweiler 38 interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Gründungsversammlung des Turnverein Rheinweiler.Die Gründung eines Vereins lag insofern nahe, als die neue Turn- und Festhalle gerade fertiggestellt war. Unter Anwesenheit des damaligen Gauvorsitzenden wurden die ersten Vorstandsmitglieder gewählt. Gewählt wurden Erna Stächele als Vorsitzende, Helene Dosenbach als stellvertretende Vorsitzende, Christa Utz als Schriftführerin und Astrid Würmlin als Kassiererin. Insgesamt traten am Gründungstag 38 Bürgerinnen und Bürger dem Verein bei. Hiervon waren 30 aktive und 8 passive Mitglieder. Erwähnenswert ist, dass alle aktiven Mitglieder ausschließlich Frauen waren.

 

Der Verein formiert sich

 

Bald nach der Vereinsgründung wurden die sportlichen Aktivitäten unter der Leitung von Adele Zipsin aufgenommen und am 22. August 62 die ersten Anschaffungen an Geräten, Keulen und Bällen gemacht. Noch im selben Jahr wurde unter der Leitung von Frau und Herrn Zipsin eine Schülerriege gegründet. Am 19. Januar 1963 wurde der Verein offiziell in den Markgräfler Turngau aufgenommen. Am 12. Mai 1963 hatte der Verein bei der ersten Jahresfeier seinen ersten öffentlichen Auftritt. Bereits hier wurde das Betätigungsfeld des Vereins im wesentlichen abgesteckt, sich nämlich im Breitensport zu engagieren.

 

Die ersten Wettkämpfe

 

Am 19. Juni 1963 hat der Verein zum ersten mal mit seinen Schüllerriegen an einem Gauturnfest in Lörrach-Stetten teilgenommen. Knapp ein Jahr später folgte die Teilnahme am Schülerturnfest in Weil am Rhein und am 30. August 1964 der erste Besuch auf dem Dachsberg zum Bergturnfest. Estmals am 21. Juni 1964 tauchte ein Name eines Sportlers des Vereins in einer Siegerliste auf. Bernhard Stächele errang beim Schülerturnfest in Weil am Rhein einen guten 4. Platz. Dem folgten Kurt Schöchle mit einem 6. Platz beim Treffen der Gauvereine in Rheinfelden. Einen hervorragennden 2. Platz errang Edgar Baßler im Jahre 1966 beim Crosslauf in Lörrach. Den ersten Sieger gab es im Jahre 1968 mit Bernhard Stächele beim Gauturnfest in Lörrach-Stetten. Nicht weniger herausragend war im gleichen Jahr der 2. Platz von Walter Hoffmann beim Bergturnfest auf dem Dachsberg. Diesem 2. Platz ließ Walter Hoffmann noch einen dritten, fünf zweite und vier erste Plätze folgen. Damit ist er mit Abstand der erfolgreichste Athlet des Vereins auf dem Dachsberg. Ein weiterer Glanzpunkt in der Vereinsgeschichte setzte Monika Ritz beim Gaukinderturnfest am 30. Juni 1985. Als erste Geräteturnerin des Vereins gewann sie souverän den Geräte-Vierkampf in ihrer Altersklasse. Hierbei ließ sie nicht

weniger als 100 Teilnehmerinnen hinter sich.

 

Das kulturelle Dorfgeschehen und der Turnverein

 

Regen Anteil nimmt der Turnverein auch am kulturellen Dorfgeschehen. Bereits im Jahr nach seiner Gründung beteiligte der Verein sich erstmals an den Fasnachtsveranstaltungen. Ebenfalls im Jahre 1963 wurde die erste Jahresfeier durchgeführt. Zum Mitfinanzieren des Sportanlagenbaus wurde ein Weihnachtsbasar veranstaltet, der mittlerweile nicht mehr durchgeführt wird. Die traditionellen Theateraufführungen, die ihren Ursprung schon vor dem zweiten Weltkrieg finden und nach dem Hallenbau von der Gaststätte in die Festhalle verlegt wurden, wurden alle zwei Jahre, bis zum Neubau der Halle, gemeinsam mit dem Handharmonikaverein durchgeführt.

 

Licht und Schatten der Vereinsgeschichte

 

Nach der Gründung war man mit Eifer dabei den jungen Verein zu unterstützen, sei es als aktives oder als passives Mitglied. In der Generalversammlung am 23. November 1963 wurde Erwin Zipsin zum neuen Vorsitzenden gewählt. In den Jahren 66/67 hatte der Verein eine sehr erfreuliche Entwicklungsphase. Stolze Zuwachsraten konnten verzeichnet werden, insbesondere nahm die Zahl der aktiven Kinder und Jugendlichen zu. Wohl einer der schwärzesten Tage in der Vereinsgeschichte war der 23. November 1969. An diesem Novembertag verstarb für alle unerwartet der langjährige Vorsitzende Erwin Zipsin. Sein Engagement für den Verein wird wohl allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben.

 

Der Bau der Sportanlagen

 

Erstmals im Jahre 1971 befasste man sich mit dem Gedanken, eine Sportanlage für die Leichtathleten zu bauen. Seitens des damaligen Bürgermeisters Edmund Stächele wurde die volle Unterstützung der Gemeinde bei der Realisierung dieses mutigen Vorhabens zugesagt. Trotzdem dauerte es weitere acht Jahre, bis nach einer Begehung des Platzes durch Bürgermeister Stotz, Architekt Fischer und dem inzwischen gewählten Vorsitzenden Erich Bohn, ein Plan angefertigt werden sollte. In der Generalversammlung am 27. April 1979 wurde der erste Planentwurf vorgelegt. Der Kostenvoranschlag belief sich damals auf stolze 190.000,-- DM. Es wurde eingesehen, dass ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung nicht zu verwirklichen war. Der Gedanke wurde aber nicht fallengelassen Auf verschiedene Einrichtungen wurde verzichtet und im April konnte ein neuer Plan in einer Vorstandsitzung vorgelegt werden. Die Kosten waren auf 100.000,-- DM geschrumpft. Es konnte auch ein detaillierter Plan zur Finanzierung vorgelegt werden ( Zuschuss Sportbund und Gemeinde, Eigenleistungen, Spenden, Weihnachtsbasar) und so konnte das Projekt verwirklicht werden. Nach einer Bauzeit von 2 Jahren mit Verzögerungen, war es am 25. September 1983 endlich soweit, die Sportanlagen konnten ihren Bestimmungen übergeben werden.

 

Der Turnverein heute

 

Heute ist der Turnverein mit seinen über 550 Mitgliedern der größte Verein in der Gemeinde. Die Aufrechterhaltung des Sportbetriebes für etwa 400 aktive Erwachsene und Jugendliche erfordert eine Menge Organisation und Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit. Neben einer über 15 Jahre ansässigen Coronargruppe (iniziiert von Wolfgang Gruber) hat sich jetzt auch eine Tanzsportabteilung dem Verein angeschlossen. Jazztanz, Aerobic, Joga und Walkingtreff sind weitere Bestandteile des reichhaltigen Angebots. Mit den "Rhiwillama Sirene" hat sich auch eine Fasnachtsgruppe dazugesellt.

 

Mittlerweile wurde das Angebot durch eine Boule-Freizeitgruppe erweitert, die auf sehr große Beliebtheit stößt.

 

Besuche der Landesturnfeste, wie in Offenburg 1974, Lahr 1980, Rastatt 1988, Karlsruhe 1997, Konstanz 2001 und der Deutschen Turnfeste in Dortmund 1990, Hamburg 1994, München 1998, 2002 Berlin sind für den Verein bereits zur Pflicht geworden.

 

Der Turnverein treibt ausschließlich Breiten- und Freizeitsport. Sinn und Zweck soll es sein, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde dazu zu bewegen, Sport zu treiben und somit aktiv unter dem Motto des Turnvaters Jahn “Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei” in der Gesellschaft einen Beitrag zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Frische zu leisten.

 

Der Rheinauenlauf

 

1992 und 1993 wurden die ersten Versuche gemacht, anstatt den über Jahre durchgeführten Leichtathletikwettkampf der örtlichen Vereine, einen Langstreckenlauf ins Leben zu rufen. Grund war unter anderem, dass der Vereinswettkampf an Interesse verloren hatte und eine attraktive Alternative gesucht wurde. Seit vor einigen Jahren die Aktion mit den teilnehmenden Schulen gestartet wurde, sind auch die Jugend- und Bambiniläufe sehr gut besucht. Auch der Hobbylauf und besonders das Walking fanden immer größere Beliebtheit. Der Rheinauenlauf ist die größte Veranstaltung und das Aushängeschild des Vereins.